"Murphys Gesetz", so nennt man die Annahme, dass alles, was schiefgehen kann, auch mit Sicherheit schiefgehen wird
Ich würde behaupten, ich bin eine gute Autofahrerin. Seit Jahrzehnten bin ich unfallfrei auf den Straßen unterwegs und habe bis anhin noch nicht einmal eine Geschwindigkeitsbusse gezahlt, denn ich halte mich gerne an die Straßenverkehrsregeln und komme auch ohne, dass ich rasen muss immer ans Ziel.
Da gibt es jedoch bestimmte Personen in meinem Umfeld, wenn diese sich auf meinen Beifahrersitz setzen, geht bei mir so ziemlich alles schief. Kein Wunder also, dass diese denken ich sei ängstlich, unbeholfen oder ziemlich chaotisch unterwegs. Murphys Gesetz?
Genauso verhält es sich, wenn wieder einmal ein Sturm durch unsere Stadt gezogen ist und unser Garten aussieht, als ob Petrus seinen Laubbläser - Sack über unser Haus entleert hätte.
Mein lieber Mann müht sich meist ab, um alle Blätter, Äste und was sonst noch in unserem Garten liegt, mit Rechen, Rasenmäher und Laubsauger zu entfernen. Jedes Mal dürfen wir uns ein paar Stunden über unseren gepflegten Garten freuen und jedes Mal frischt der Wind wieder auf, damit ganz sicher am nächsten Tag wieder ein Sturm in unserer Stadt wütet. Murphys Gesetz?
Ein paar Jahre lang, konnte ich in jedem Geschäft jeden Artikel auswählen den ich wollte und genau dieser Artikel war fehlerhaft. Genauso ging es mir, wenn ich mich an einer Kasse in einer Schlange anstellte. Entweder war das Laufband defekt, oder die Kassiererin musste die Rolle wechseln, oder ein Kunde bezahlte alles mit Kleingeld. Dies ging so weit, dass ich jedem, der sich hinter mich stellte, eine Warnung aussprach. Murphys Gesetz?
Wir waren eingeladen bei einem lieben Freund. Es war netten Runde, die Tische waren weiß gedeckt, wunderschöne, silberne Kerzenständer sorgten für wunderbare Stimmung und das Essen war hervorragend. Es gab Wein, aber ich blieb, weil ich seit einigen Jahren wenig bis gar keinen Alkohol trinke, bei Cola. Alles war traumhaft, gediegen und die Atmosphäre stimmte. Da schlug es wieder zu, Murphys Gesetz, beim zuprosten über den Tisch, kam ich mit meinem Colaglas an das Weinglas meiner Sitznachbarin. Ihr Glas kippte und ergoss sich über den Platz der "First Lady" des Abends. Gott sei Dank, ist diese Frau sehr entspannt, freundlich, verständnis- und humorvoll. Nichtsdestotrotz war mir diese Aktion sehr peinlich.
So bin es auch meistens, schon von klein auf, die ganz sicher irgendwo an ihrer Kleidung einen Fleck hat, sobald es etwas zu Essen gibt.
Wenn unsere Kinder ein Kunststück oder etwas sehenswertes zustande brachten und es uns zeigen wollten, bekamen sie es genau in diesem Augenblick meistens nicht mehr hin. Wir nannten es den Vorführeffekt. Oder - Murphys Gesetz?
Ich könnte noch sehr viele solche Geschichten erzählen und jede einzelne ist wahr.
Kann es nicht sein, dass wir diese Vorfälle als Murphys Gesetz abtun, obwohl der Ursprung eigentlich in unseren Unsicherheiten ist? Wir mit unseren Ängsten und negativen Gedanken diese Situationen anziehen und unbewusst hervorrufen, was eben dann geschieht? Ich habe es bei mir selbst beobachtet und bin zum Schluss gekommen, bei mir ist es so. Unsicherheiten, ein mulmiges Gefühl, all das Hat zur Folge, dass ich mich in manchen Situationen tollpatschig verhalte. obwohl ich eigentlich gar nicht so bin. Ich versuche immer mehr, meine Gedanken und meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Ich bin hundert Prozent davon überzeugt, dass ich beeinflussen kann was geschieht und wie etwas geschieht, wenn ich achtsam und bewusst durchs Leben gehen. Das heißt nicht, dass mir nichts mehr passiert und Murphys Gesetz nicht mehr zum Zuge kommt, ich weiß jedoch, dass ich es selbst verursacht habe.
Unsere Gedanken Steuern unser Leben!
Trotz allem möchte ich meine Missgeschicke nicht missen, denn sie haben zu unzähligen Anekdoten geführt und lachen ist ja bekanntlich gesund!
Und - wer über sich selbst lachen kann ist frei!
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