Was für eine Heuchelei, dass der Name Mohrenkopf verschwinden soll.
Ursprünglich kam die Bezeichnung dieser Süssigkeit vom heiligen Mauritius, er war Anführer einer römischen Legion und weigerte sich, Christen wegen ihres Glaubens zu töten.
Wegen dieser Befehlsverweigerung wurde er hingerichtet.
Mauritius war ein Afrikaner und zu seiner Würdigung ziert sein dunkles Konterfei das Standbild des Magdeburger Doms, im Wappen des Bistums München und dem von Freising, ist er als Schutzheiliger abgebildet und ist auch ins Wappen von Papst Benedikt gewandert. Als Heilkundler wurde er zum Schutzpatron der Apotheker.
Er war ein Mohr und wurde für seinen Widerstand gegen die Christenverfolgung mit diesem Gebäck namens Mohrenkopf gewürdigt. Quelle: Pfarrer Eberhard Geisler
Es ist das, in den Köpfen der Menschen, was die ganze Aufregung verursacht, ganz nach dem Motto; Ein Schelm, wer böses denkt!
Was, wenn dieser Begriff verschwindet und die Leute, die herabwürdigende Bemerkungen von sich geben, dann «Schoggikopf» benutzen?
Wird dann die Schokolade auch umbenannt?
Was ist mit den Gummihälsen? So werden Deutsche von Schweizern genannt.
Mit den Käseköpfen? Eine Bezeichnung für Niederländer in unserem Land.
Spaghettifresser! So nennen die lieben Eidgenossen die Italiener.
Froschfresser! Eine Bezeichnung für Franzosen.
Weissbrot. So bezeichnen dunkelhäutige Menschen uns Bleichgesichter.
Reisfresser. So werden unsere Asiaten bezeichnet.
Kameltreiber. Ein Ausdruck für Araber.
Es ist in unseren Köpfen, wo etwas geändert werden muss.
Denken wir wirklich, dass, wenn Produkte umbenannt werden, die hässlichen Gedanken verschwinden?
Es ist in den Köpfen dieser Menschen, sie dis-qualifizieren sich mit so Äusserungen selbst.
Wie gross muss die Überzeugung von sich selbst sein, dass man sich berufen dazu fühlt, andere zu bewerten, oder sie herabzuwürdigen.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute, die in der momentanen «Black Lives Matter» Bewegung für die Gleichstellung aller Rassen demonstrieren, Asiaten, Italiener, Araber, Schwule, Lesben, Transsexuelle, sozial schwächere, die Jugend, die älteren Menschen, Reiche und viele mehr abschätzig behandeln oder sich diskriminierend über sie äussern.
Für mich war es schrecklich, die Verhaftung von George Floyd mitanzusehen.
Anstatt zu filmen, hätte ich mich jedoch, mit allen Konsequenzen, auf den Polizisten gestürzt.
So war es doch auch bei Jesus, das haben wir im Religionsunterricht gelernt.
Er musste sein Kreuz unter grossen Schmerzen und mit einigen Zusammenbrüchen bis auf den Hügel tragen, auf dem er gekreuzigt wurde und hunderte schaulustige Menschen weinten, trauerten und klagten am Wegesrand. Wer half? Niemand.
George Floyd bat um Hilfe, er konnte nicht mehr atmen, er ist einer von vielen, denen Ungerechtigkeit widerfahren ist.
Nehmen wir uns doch alle mal selbst an der Nase und versuchen unsere Ängste, Bedenken, Vorurteile und schlechten Gedanken, die wir gegenüber andersartigen Menschen haben, zu verändern.
Wenn wir einander in die Augen sehen,
versuchen, unser Gegenüber zu verstehen,
wird vielleicht bald ein anderer Wind wehen. ©
Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann sie ein bisschen besser machen als ich sie vorgefunden habe.
Mutter Theresa
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