Morgenstund hat Gold im Mund.
Ich stehe ja eher auf Silber.
Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Mir genügt ein Salatblatt völlig.
Ich gehöre definitiv nicht zu den Menschen, die schon im Morgengrauen putzmunter und gutgelaunt aus dem Bett hüpfen.
Es gibt da Ausnahmen, die sind, wenn ich einen Ausflug, Ferien oder ähnliches vor mir habe.
Mein grosses Privileg ist, dass ich mir seit einigen Jahren aussuchen kann, wann ich meinen Allerwertesten aus den Federn schwinge.
Schon in frühster Kindheit war ich eher die, die am Abend in Höchstform auflief.
Meine Schularbeiten erledigte ich am liebsten gegen neun Uhr am Abend.
Heute liebe ich es, mich in mein Bett zu kuscheln und mir dabei meistens bis zwei Uhr früh diverse Psychothriller, Krimis oder Biographien rein zu ziehen.
Vor einigen Jahren, als ich mit meinen beiden Kindern alleine war, erledigte ich den Haushalt oft erst als diese schliefen.
Lange galt ich in den Augen einiger meiner Mitmenschen als faul.
Ich muss gestehen, dass ich diejenigen oft beneidete, die schon vor den ersten Sonnenstrahlen vom Joggen zurück, frisch geduscht am Frühstückstisch ihren Kaffee genossen um danach fit wie ein Turnschuh in den Tag zu starten.
Ehrlich, ich habe es versucht, mehrmals, aber es ist nicht mein Ding!
Sprüche wie, "Du hast dem Herrgott den Tag gestohlen", konnte ich nie leiden und ich hatte jahrelang das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Eines Tages sah ich in einer Zeitschrift den Artikel "Nachtigall, oder Lerche?" in dem Wissenschaftler die Vogelmetaphern als Definition für die beiden "Schlaftypen" benutzten.
Es wurde erwiesen, dass Lerchen früher müde werden als die meisten Menschen und auch früher aufstehen.
Nachtigallen hingegen, sind abends länger leistungsfähig und morgens öfters müde und muffelig.
Nach welchem Rhytmus man am liebsten lebt, bestimmt also unsere innere Uhr.
Tadaaa .. ich bin also nicht faul, sondern habe nur andere Gene als die meisten um mich herum!
Sollte sich also, wie es auch schon vorkam, jemand wundern, dass bei uns die Storen um neun Uhr früh noch geschlossen sind, meine Damen und Herren, HIER LEBT EINE NACHTIGALL!
Sollten Sie jedoch bei Ihrem Kontrollblick bemerken, dass die Storen schon früh um sieben hochgezogen wurden, dann ist meine Lerche zuhause.
Verurteile also nicht vorschnell jemanden, weil er nicht tickt wie du, er kann wissenschaftlich erwiesen oft gar nichts dafür.
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Rolf Winzenried (Dienstag, 20 Juni 2017 15:15)
Soooooo guet!!!